90 Jahre Jagd-Gebrauchshund-Verein „Bergisch-Land“ e. V.
Fast ein Jahrhundert Vereinsgeschichte – neun Jahrzehnte planvolle Zusammenarbeit und die Bereitschaft zur Verpflichtung: Was 27 Gründungsmitglieder 1920 begannen, ist heute einer der größten Jagd-Gebrauchshund-Vereine im Rheintal.

Die Geschichte des Vereins „Bergisch-Land“ ist zugleich ein Stück Geschichte deutschen Gebrauchshundwesens. Seitdem im Jahre 1897 das erste Deutsche Gebrauchshundstammbuch (DGStB) aufgelegt wurde, werden alle Hunde in dieses Leistungszuchtbuch eingetragen, die auf einer VGP mit dem ersten bis dritten Preis prämiert wurden. Diese Initiative zur Prüfung und Züchtung rassereiner Jagdhunde ging von einem Mann aus, der die Entwicklung der Jagd-Gebrauchshund-Geschichte maßgeblich beeinflusste: Freiherr von Zedlitz und Neukirch, besser bekannt unter seinem Schriftstellernamen Hegewald. In der Verpflichtung zum Hegewaldschen Gedankengut wurde im Juni 1020 der Entschluss gefasst, für das bergische Land einen Gebrauchshund-Verein zum Zwecke der Pflege und Förderung des Jagdgebrauchshundwesens zu gründen.

Gründung: am 11.08.1920 in Lennep

Unter dem Vorsitz der Gründer, der Herren E. R. Schröder und Stephan wurde der „Verein zur Züchtung und Prüfung rassereiner Jagdhunde e. V.“ am 11.8.1920 im Bahnhofslokal in Remscheid-Lennep aus der Taufe gehoben. Insgesamt zählte der Verein zur Zeit seiner Gründung 27 Mitglieder, und 27 begeisterte Rüdemänner verbreiteten seine Idee recht schnell. Im Laufe seiner Geschichte wechselte der Verein zweimal seinen Namen. Aber seinen Traditionen, seinen Zielen und nicht zuletzt seinen Forderungen an Führer und Hunde ist er gleichbleibend treu geblieben. Si wurde bereits 1921 die direkte Zusammenarbeit mit dem Jagd-Gebrauchshund-Verband angestrebt und auch beschlossen, sich dem Verband anzuschließen.

Einer der größten Jagd-Gebrauchshund-Vereine

Aus dem ehemaligen Lenneper Kreis mit seinen 27 Anfangsmitgliedern wuchs bis 1939 ein Verein mit 323 Mitgliedern. 1938 wurde er dann mit seinem bis heute gültigen Namen Jagd-Gebrauchshund-Verein „Bergisch-Land“ e. V. in das Vereinsregister eingetragen. 1936 setzte Franz Strasmann seine Idee in die Tat um, durch Schulungslehrgänge Führern und Hunden eine fundierte Ausbildung zu geben. Dieser Gedanke der Breitenarbeit sowie die Heranbildung von Richtern in speziellen Lehrgängen hat sich aus dem Jagd-Gebrauchshund-Verein „Bergisch-Land“ e. V. hinaus auf viele deutsche Jagd-Gebrauchshund-Vereine übertragen.

In 2010 wurde die 70. VGP geführt

Die Arbeit des Vereins für 25 durchgeführte Verbands-Gebrauchshund-Prüfungen wurde 1965 vom Jagd-Gebrauchshund-Verband mit der Verleihung der Verbandsstatue gewürdigt. Für die 50. VGP folgte der Ehrenteller des Verbandes. In diesem Jahr, 2010, wird die 70. VGP im JGV „Bergisch-Land“ ausgerichtet. 1980 war der Verein einer von sieben Jagd-Gebrauchshund-Vereinen und einer KJS im Bergischen Land, welcher die Arbeitsgemeinschaft Schweiß „Bergisches Land“ gründeten. Die Mitgliederzahlen beweisen die Attraktivität, die der Jagd-Gebrauchshund-Verein „Bergisch-Land“ in dem modernen Jagd-Gebrauchshund-Wesen ausstrahlt: 1929 = 27 Mitglieder und 2010 = 298 Mitglieder.

Die Bemühungen um die qualifizierte Führung von Jagd-Gebrauchshunden tragen Früchte, sowohl in der älteren als auch in der jungen Generation. Anlässlich der 40 Jahrfeiern war in der Festschrift nachzulesen: Jugend ist Zukunft und nur eine tatkräftige Jugend sichert dem deutschen Waidwerk und mit ihm den Gebrauchshundwesen Bestand und Sicherheit. Heute, zum 90jährigen Bestehen, kann man wie eh und je sagen: „Bergisch-Land“ ist jung geblieben und hat auch in dem zurückliegenden Jahrzehnt gute Arbeit geleistet. Ein neues Jahrzehnt Vereinsgeschichte ist angebrochen, dessen Gesetzmäßigkeiten auch im Verein „Bergisch-Land“ seine Spuren hinterlassen wird.

Quelle: Festschrift „90 Jahre  Jagd-Gebrauchshund-Verein „Bergisch Land “ e. V. „, S. 8